Montessori-Schulen in freier Trägerschaft

Heute gibt es in Deutschland über 400 Montessorischulen. In der Regel sind es Kindergärten und Grundschulen, seltener auch Realschulen oder Gymnasien. Was machen diese Schulen anders und welcher Philosophie folgen sie? Wie sind Montessorischulen organisiert und bedarf es einer speziellen Ausbildung als Montessori-Lehrer/-in? Diese und weitere Fragen sollen in diesem Blogbeitrag beantwortet werden.

Das erste Montessori-Kinderhaus wurde bereits 1907 in Rom von Maria Montessori gegründet. Nach ihr ist diese Pädagogik benannt. Sie zählt zur Reformpädagogik. Im Kern orientiert sich die Montessori-Pädagogik unmittelbar am Kind und berücksichtigt konsequent die Bedürfnisse des Kindes.

Prinzipien der Montessori-Pädagogik

  • Prinzip der Ganzheitlichkeit: Kinder werden in ihrer Persönlichkeit geachtet und es als ganze, vollwertige Menschen gesehen
  • oberstes Credo: „Hilf mir, es selbst zu tun!“
  • selbstbestimmtes Lernen/Freiarbeit: Schüler/-innen verfolgen und vertiefen Inhalte des Unterrichts nach eigenen Interessen und lernen nicht nur irgendetwas, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz Bestimmtes (sensible Phasen)
  • jahrgangsgemischte Klassen
  • dem Prinzip der Ganzheitlichkeit folgend wird der Einzelne nie ohne Kontext begriffen, sondern stets als Teil eines großen Ganzen – Ausdruck dessen ist das Unterrichtsfach „Kosmische Erziehung“, was Naturwissenschaften mit Elementen des Sachkundeunterrichts vereint
  • Lehrer/-innen und Erzieher/-innen greifen in das Lerngeschehen eher unterstützend und begleitend ein

Montessori-Schulen in Deutschland

Es gibt über 400 Schulen, die nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik arbeiten, davon sind etwa 300 Primarschulen und 100 weiterführende Schulen. Etwa 65% der Montessori-Schulen sind Schulen in freier Trägerschaft. Die freien Schulen sind meist reine Montessori-Schulen; an den staatlichen Schulen gibt es teilweise nur Montessori-Zweige. 10% der freien Montessori-Schulen sind Schulen in kirchlicher Trägerschaft, die anderen jeweils in Hand von Elterninitiativen. Von den Primarschulen sind weniger als 5% Förderschulen. Montessori-Schulen gibt es in allen Bundesländern; auf die Zahl der Schüler bezogen gibt es besonders viele Montessori-Schulen in Bayern und Berlin und relativ wenige im Nord Deutschlands.

Die Verwendung des Namens Montessori ist leider nicht geschützt. Es gibt also keine Instanz, die den Betrieb einer Montessori-Einrichtung verbindlich autorisiert bzw. überwacht. Interessierte Eltern, aber auch Lehrer, sollten sich vor Ort erkundigen, wie stark nach dem Montessori-Prinzip unterrichtet wird und inwieweit die Lehrpläne der Ministerien umgesetzt werden. Es gibt dennoch grundlegende Kennzeichen zur Bestimmung, ob eine Schule oder eine Kita nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik arbeitet. Am besten ist eine komplette Anstellung von Pädagogen/-innen an der Einrichtung, die einen der Ausbildungsgänge (Montessori-Diplom bzw. Montessori-Zertifikat) gemäß absolviert haben. Außerdem sollten von verschiedenen Verbänden vorgeschlagene Montessori-spezifische pädagogische Standards und Qualitätssicherungsverfahren für Einrichtungen der Elementar-/Primar-/Sekundarstufe vorhanden sein.

Verbandsarbeit

2004 gründeten die Montessori-Ausbildungsorganisationen und die Montessori-Landesverbände den Montessori Dachverband Deutschland e. V. (MDD) als Dachorganisation, um ihre Interessen auf Bundesebene zusammenzuführen. Aufgaben sind die bildungspolitische Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung, Weiterentwicklung der Ausbildungsstandards und Qualitätsentwicklung von Montessori-Einrichtungen. Der MDD als Dachorganisation der Montessori-Landesverbände bietet auf seinem Portal alle Informationen für interessierte Eltern und Pädagogen/-innen an Montessori-Pädagogik, Montessori-Einrichtungen und der Montessori-Ausbildung. Die Montessori-Landesverbände vertreten die Interessen der jeweiligen Montessori-Einrichtungen, koordinieren die regionale Arbeit und informieren über Fortbildungen. Der MDD selbst ist auch Mitglied in europäischen Montessori-Dachverband, dem Montessori Europe e.V.

Montessori-Ausbildung

Die Mitarbeiter/-innen an den Montessori-Einrichtungen haben meist eine zusätzliche Montessori-Ausbildung, die in den meisten Fällen nach dem staatlichen Abschluss als Erzieher/in bzw. Lehrer/in berufsbegleitend erworben wird. Die Ausbildungskurse werden von Montessori-Ausbildungsorganisationen (Deutsche Montessori Gesellschaft e.V. , Heilpädagogische Vereinigung e.V., Montessori Bildungsakademie) veranstaltet, entweder direkt oder indirekt über lokale Träger. Laut Auskunft des MDD absolvierten in den letzten Jahren jährlich ca. 800 Pädagogen/-innen berufsbegleitende Montessori-Ausbildungen.

Grundsätzlich wird ein Diplom-Lehrgang für die Elementar- und Primarstufe angeboten. Sie werden in Zusammenarbeit mit Volkshochschulen, konfessionelle Bildungswerke, Initiativen, Arbeitskreise und Verbänden durchgeführt. Diese Lehrgänge unterliegen bestimmten Standards, die von einer Standard-Kommission aufgestellt wurden. Die Standards basieren auf einem Curriculum, das von der Association Montessori Internationale (AMI) übernommen wurde und ist auf Kinder im Alter von 3-9 Jahren ausgelegt (Kita und Grundschule). Der Lehrgang hat das Ziel, in Theorie und Praxis der Montessori-Pädagogik einzuführen und Teilnehmer/-innen  zu befähigen, im Sinne der Montessori-Pädagogik zu handeln. Die berufsbegleitende Zusatzausbildung richtet sich Erzieher-/innen, Sozialpädagogen/-innen und Lehrer/-innen und endet mit der Verleihung des Montessori-Diploms. Das nationale Montessori-Diplom gilt als ein Befähigungsnachweis, in Montessori-Kinderhäusern und Montessori-Schulen gemäß den Montessori-Prinzipien arbeiten zu können.

Außerdem gibt es Montessori-Zertifikatskurse für die Sekundarstufe, die  von der Deut­schen Montessori-Gesellschaft e.V. (DMG) und der Deutschen Montessori-Vereinigung e.V. (DMV) über Bildungsträger vor Ort angeboten werden. Sie basieren auf den Standards der Sekundarstufenausbildung.

Eine Übersicht über alle laufenden sowie zukünftigen Kurse erhält man auf den Portalen der einzelnen Ausbildungsorganisationen.

Doch was heißt das für Sie?

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