Unterrichtsstörungen: Was tun, mit den „Störenfrieden“?

„Schwierige“ Schüler sind unaufmerksam, stören den Unterricht, lenken andere ab und arbeiten erst recht nicht mit. Dadurch blockieren sie nicht nur sich und ihre Mitschüler, sondern werfen jedes Unterrichtskonzept über den Haufen. Doch wie sollten Lehrkräfte chronischen Störenfrieden begegnen? Mit Strenge? Verständnis? Strafe? Oder doch einfach mit Geduld? Die jeweils „richtige“ Maßnahme ist ebenso schwierig zu finden wie die Gründe für die Störungen, denn diese können sowohl Über- als auch Unterforderung sein, können auf private Probleme hinweisen oder aber gesundheitlichen Ursprungs sein. Doch so sehr eine detaillierte Spurensuche nach den Beweggründen für die Unterrichtsstörungen auch angebracht sein mag: Hat sich eine Schülerin oder ein Schüler erst einmal als „Störer“ gezeigt, bleibt dafür meist weder Zeit noch Energie. Gefragt ist souveränes und konsequentes Handeln seitens des Lehrers.

 

Nicht vorschnell abstempeln

Doch was in der Theorie einfach klingt, gestaltet sich – wie so oft – in der Praxis als komplex. Denn Strenge und Strafe allein sorgen zwar vorübergehend für Ruhe im Klassenraum, packen das Problem jedoch nicht an der Wurzel. Stattdessen fördern sie Wut, Ablehnung und damit störendes Verhalten nur noch mehr. Gleichzeitig rauben sie Kraft und schaffen ein Klima der Destruktivität und Aggression.

Bis zu einem gewissen Maß lässt sich störendes Verhalten dadurch eindämmen, dass die Lehrkraft bestimmt und selbstbewusst auftritt. Dazu gehört eine entsprechende Körpersprache ebenso wie konsequentes Handeln, Schlagfertigkeit, fachliche Kompetenz und Konfliktlösungsfähigkeiten. Dies wirkt nicht nur auf die Schülerinnen und Schüler, sondern ist auch wichtig für den Aufbau bzw. Erhalt des Selbstbildes. Denn klar ist: Wer Schwäche zeigt, macht sich angreifbar.

Nach Ansicht des Gymnasiallehrers, Publizisten und ZEIT-Autors Michael Felten ist jedoch die Grundvoraussetzung für das „Knacken“ schwieriger Schüler der Glaube an ihre Fähigkeiten. Denn nur wer Störenfriede als prinzipiell lernwillige Wesen sieht – und sie nicht ausschließlich als Plagegeister verbucht – wird sie, so Feltens Überzeugung, auf Dauer auch erreichen können. Die Lehrkraft sollte sich folgende Fragen stellen: Welche Art von Störverhalten legt er oder sie an den Tag? Welche Resultate scheinen ihn/sie zu befriedigen? Geht es ihm/ihr hauptsächlich darum, ein Maximum an Aufmerksamkeit zu bekommen? Zeigt er/sie mitunter besondere Interessen und Neigungen? Kurz: Wie sieht seine/ihre „innere Zielsetzung“ aus?

Um ein möglichst stimmiges Bild zu bekommen, ist in einem weiteren Schritt auch die Zuhilfenahme ergänzender Informationen rund um den „Störenfried“ wichtig. Dies können Angaben über seine bzw. ihre Familienverhältnisse ebenso sein wie Beobachtungen von Kolleginnen und Kollegen oder Mitschülern.

 

Stören als Symptom

Michael Felten rät Lehrerinnen und Lehrern generell dazu, Stören durch eine besondere, dem jeweiligen Schüler/der Schülerin angepassten „Brille“ zu sehen und sich hierfür auch einmal in seine/ihre Lage zu versetzen. Gelingt es, auf diese Weise das Stören an sich als Symptom zu durchschauen, das stellvertretend für ein anderweitig existierendes Problem steht, ist der erste Schritt für das Auffinden der „Brille“ getan. Anschließend ist konstruktives Intervenieren angesagt. Dies kann verstärktes Aufrufen und Fordern im Unterricht ebenso sein wie das Nahebringen neuer Herausforderungen, das Eingehen auf Interessen oder Ähnliches. Denn indem eine Lehrkraft an den Stärken – und nicht an den Schwächen des störenden Schülers/der Schülerin ansetzt, entkommt sie nicht nur der Störungs-Spirale, sondern initiiert möglicherweise auch einen neuen, eher konstruktiv angelegten Umgang miteinander. Michael Felten fasst in einem Interview zusammen: „Es geht darum, die Schüler kognitiv zu aktivieren, denn nur das bewirkt aus Sicht der Lernforschung Lernen und Lernfortschritt.“

Zum Weiterlesen: Auf seiner Homepage informiert Michael Felten über aktuelle Beiträge zu Lernforschung, Unterrichtsgestaltung und Erziehung sowie über zahlreiche weitere pädagogische Themen.

Doch was heißt das für Sie?

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