Dieses Buch werden Sie lieben oder hassen. Es gibt nichts dazwischen. Wenn Sie die Verhältnisse an deutschen Schulen eher positiv sehen, werden Sie es ablehnen und in Bausch und Bogen verdammen; wenn Sie sie kritisch sehen, werden Sie sicher im Kern zustimmen. Der Verfasser, Stefan Serin, beschreibt seine Erlebnisse als Referendar an einer Berliner Schule. Glaubt man ihm alles, was er schreibt, wird man kein Lehrer mehr werden wollen. Er bringt für seinen türkischen Schüler, der zufällig sein Nachbar ist, den Müll weg. Damit dieser im Unterricht weniger stört. Er sagt einer Schülerin, von der er denkt, dass sie ihn anhimmelt, er fände sie „total unattraktiv“. Er lästert über Kollegen und solidarisiert sich mit den Störenfrieden. Darf so jemand überhaupt Lehrer sein? Natürlich sind viele Episoden in seinem Buch überspitzt. Sehr überspitzt. Doch ein wahrer Kern steckt dahinter. Wie kann guter Unterricht heutzutage überhaupt noch gelingen? Bei all den Reformen an Schulen hat die Politik anscheinend die Lehrer vergessen, meint das LehrCare-Team. Was meinen Sie, liebe Leser. Schreiben Sie doch mal einen Kommentar.
(Stefan Serin: Föhn mich nicht zu. Aus den Niederungen deutscher Klassenzimmer. – Reinbek bei Hamburg, 2010 – ISBN: 978-3-499-62670-8)