Die Anzahl rechtsextremer Vorfälle an Schulen mit fremdenfeindlichen, homophoben und antisemitischen Beweggründen steigt. So registrierten 2022 die zehn Bundesländer, die diese Vorfälle systematisch erfassen (Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt) täglich bis zu fünf rechte Attacken. 2.861 Menschen in den besagten Bundesländern waren direkt Ziel politisch rechts motivierter Angriffe.
Fokus auf Prävention
„Schulen sind keine diskriminierungsfreien Zonen“, brachte es Ferda Ataman, Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, auf den Punkt. Und weiter: „Nirgendwo lohnt es sich mehr, sich für ein respektvolles, faires Miteinander zu engagieren“. Denn hat sich an einer Schule erst einmal ein habituelles Totschweigen von derlei Übergriffen etabliert, fällt es immer schwerer, die Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Sinnvoll ist die planmäßige Einbindung von Präventionsmaßnahmen. Bundesweit gibt es daher zahlreiche Stellen, die zu Prävention von Rechtsextremismus an Schulen beraten. Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler können sich jederzeit an folgende Initiativen wenden:
Beratungsstellen der Länder
Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR)
Brandenburgisches Institut fürGemeinwesenberatung
Hamburger Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus
Beratungsnetzwerk Demokratie und Toleranz Mecklenburg-Vorpommern
Demokratiezentrum Rheinland-Pfalz
Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte
Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V
Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein
Länderübergreifende Anlaufstellen
Im Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention haben sich fünf in der Prävention und Intervention von Rechtsextremismus tätige Organisationen zusammengeschlossen
Die Amadeu-Antonio-Stiftung setzt sich für die Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft ein und wendet sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist eine große, auf Bundes- und Länderebene agierende Initiative. Sie unterstützt ausdrücklich sowohl Schülerinnen und Schüler als auch pädagogische Kräfte.
Das Netzwerk für Demokratie und Courage verfolgt das Ziel, durch die Ausbildung junger Menschen zu Multiplikator/-innen Grundwerte der Demokratie und Toleranz zu verbreiten und zu verfestigen.
Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) bietet fundierte Informationen zu demokratiepädagogischen Fragen und Vorhaben