Die Zahl der Privatschulen steigt kontinuierlich. Dies kurbelt den Wettbewerb untereinander an und fordert eine klare Profilierung seitens der Schulen. Zum einen, da Schulen in Freier Trägerschaft nur dann am Markt bestehen können, wenn sich genügend Schülerinnen und Schüler anmelden. Zweitens aber auch, um für Lehrkräfte ein attraktiver Arbeitgeber zu sein – und zu bleiben. Denn gerade in den momentanen Zeiten des akuten Lehrermangels sind Lehrkräfte in der für sie günstigen Situation, sich diejenige Schule suchen zu können, deren Konditionen am meisten überzeugen.
Sieben Maßnahmen für Privatschulen zur gelungenen Darstellung als Arbeitgeber
- Bewerbungsverfahren transparent gestalten: Welche Form soll die Bewerbung haben? Gibt es einen Hospitationstag? Wie schnell erfolgt eine Entscheidung nach dem Vorstellungsgespräch?
- Arbeitgeberleistungen hervorheben: Welche pekuniären und nicht-pekuniären Zuwendungen (z.B. vermögenswirksame Leistungen, Jobticket, Zuschüsse zu gesundheitserhaltenden Maßnahmen, Betriebskindergarten o.Ä.) erhalten die Mitarbeiter?
- „Karriere“-Seite einrichten: Bewerbungskandidaten müssen auf der Website schnell und mit wenigen Klicks zu gebündelten Informationen für das Bewerbungsverfahren gelangen können.
- Erwartungen formulieren: Die Karriere-Seite muss Auskunft geben über die fachlichen sowie in besonderem Maße auch die persönlichkeitsbezogenen Erwartungen, die die Schule an potenzielle Lehrkräfte hat.
- Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen: Welche persönlichen und fachlichen Weiterentwicklungen sind an der Schule möglich?
- Kollegium und Arbeitsplatz sichtbar machen: Bewerber möchten einen visuellen Eindruck vom Arbeitsalltag erhalten. Dies ist möglich durch Fotos/Videos auf der Homepage, die einen Einblick in das Schulleben geben. Auch Statements von Lehrkräften auf der Website („Für mich ist das Arbeiten an Schule xyz so erfüllend, weil…“) sind eine Möglichkeit.
- Positionieren und beschreiben: Schulprogramm und Werte der Schule müssen stimmig sein und sich möglichst auf allen Kanälen der öffentlichen Darstellung wiederfinden. Nicht nur Website, Social-Media-Kanäle und Schulflyer sind Mittel der Außendarstellung: Jede Schülerin/jeder Schüler, das Schulgebäude, jede Lehrkraft, jede Veranstaltung mit öffentlicher Berichterstattung fungiert als Botschafter der Schule.
Weiterführende Informationen
Im deutschen Sprachraum befassen sich bislang nur sehr wenige Experten mit Employer Branding im Bildungssektor. Einer der Vorreiter ist Gunther Wolf vom Wolf Kompetenz Center für Mitarbeiterbindung. Er bietet auch ein spezielles Employer-Branding-Seminar für Privatschulen an. Im englischsprachigen Raum hingegen ist Employer Branding für Bildungseinrichtungen weitaus gängiger. Weiterführende Informationen hält beispielsweise der Artikel „15 Employer Branding Best Practices You Need to Know“ bereit. Ebenfalls einen Bezug zu Employer Branding für Schulen bietet der Artikel „How to improve your employer brand“.