Reflexive Koedukation

Die Debatte über Monoedukation vs. Koedukation bleibt weiterhin aktuell und verzeichnet auf beiden Seiten Befürworter und Gegner. Bis in die 1960er Jahre war in der Bundesrepublik Deutschland monoedukativer Unterricht, also getrennt geschlechtlicher Unterricht vorherrschend. Die Koedukationsdebatte ändert dies und in der Folge entstehen immer mehr koedukative Schulen unter der Prämisse mehr Gleichberechtigung und Chancengleichheit für Mädchen. In den 1980er Jahren gab es rege Kritik an dem Konzept der Koedukation, da es zur Benachteiligung von Mädchen im Schulalltag führe.

Zurzeit erweitert sich die Debatte um die Perspektive der Jungen, die, was den schulischen Bildungserfolg angeht, hinter den Mädchen zurückbleiben würden. Welches Geschlecht ist nun Bildungsverlierer? Beide, denn die bisherigen Konzepte neigen dazu, die „traditionelle“ Geschlechterhierarchie zu reproduzieren. Aus diesem Grund wurde das Modell der reflexiven Koedukation entwickelt. Es nimmt die Genderperspektive ein und berücksichtigt, dass Jungen und Mädchen unterschiedlich lernen und unterschiedliche Interesse und Voraussetzungen mitbringen.

Eine Kurzübersicht des Konzeptes Reflexive Koeduaktion von der Kooperation des Equal-Projekts Berlin DiverCity und von Bildungsnetz Berlin:

Ziele reflexiver Koedukation:
• Die im Schulalltag erlebbaren Geschlechterhierarchien sollen abgebaut werden, um ein gleichberechtigtes Zusammenleben und -lernen beider Geschlechter zu ermöglichen.
• Geschlechtsstereotype Zuweisungen müssen aufgelöst werden, um alle wesentlichen Fähigkeiten und Kenntnisse sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen herauszubilden.
• Ein wesentliches Ziel reflexiver Koedukation ist die Chance, individuelle Unterschiede ohne Benachteiligungserfahrung leben zu können. Es geht nicht um ‚Angleichung‘ der Geschlechter!
• Der Unterricht soll den kulturellen Leistungen von Frauen den gleichen Stellenwert einräumen wie den kulturellen Leistungen von Männern und damit das überlieferte männerlastige historische Verständnis korrigieren.
• Sowohl Mädchen als auch Jungen wollen heute eine qualifizierte Berufsausbildung und eine langfristige Erwerbstätigkeit ohne Verzicht auf Kinder und Familie. Die Fähigkeiten beider Geschlechter zur Verwirklichung dieser Lebensperspektive sollen gefördert werden.

Was kann reflexive Koedukation in der Praxis heißen?
• Schülerinnen sollten Unterstützung in der Entwicklung ihres Selbstwertgefühls erfahren. Pädagogische Handlungskonzepte sollten dazu beitragen, das Vertrauen der Schülerinnen in ihre kognitiven Kompetenzen, ihre Fähigkeiten zur Selbstdarstellung und ihre Möglichkeiten zu selbstbestimmter Berufswahl, Partnerschaftsgestaltung und Lebensplanung zu stärken, ohne dass sie gleichzeitig (ab der Pubertät) den Verlust weiblicher Attraktivität befürchten.
• Schüler brauchen Hilfestellung beim Umgang mit dem Überlegenheitsimperativ, der sehr viel Druck erzeugt. Da oft kein Konsens mehr über die Definition männlicher Überlegenheit besteht, findet die Identitätsbildung von Jungen in einem ersten Schritt über die Ablehnung von Weiblichkeit und ‚Frau-Sein‘ statt. Weiblich konnotierte Eigenschaften wie Sensibilität, Kommunikationsvermögen, Empathie werden deshalb oft entwertet. Hieraus entstehen Gefahren sowohl für die Persönlichkeitsentwicklung wie für das Berufsleben, in dem diese als weiblich geltenden Eigenschaften inzwischen durchaus gefordert werden. Schüler sollten in ihren Versuchen unterstützt werden, eine selbstbestimmte Berufswahl und Lebensplanung ohne Einengung durch tradierte Männlichkeitsvorstellungen zu leisten. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit traditionellen Vorstellungen von Partnerschaft und familialer Arbeitsteilung.
(Quelle: http://www.berlin-divercity.de/diwiki/images/5/57/AB_theorie_gender_reflexive_koed.pdf)

Doch was heißt das für Sie?

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