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Social Media & Co: Medienkompetenz für Lehrkräfte
Der souveräne Umgang von Schulen mit digitalen Medien ist eines der bildungspolitischen Ziele für die kommenden Jahrzehnte. So steht es unter anderem auch in der Digitalen Agenda, die die Bundesregierung im August 2014 verabschiedet hat.
Für den Umgang pädagogischer Fachkräfte mit dem Thema Social Media gelten je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen bzw. Empfehlungen. Sie reichen von eher restriktiven Vorgaben bis hin zu weitgehend liberalen Handhabungen. Unabhängig von bundeslandspezifischen Regelungen gilt jedoch, dass Lehrkräfte Medienkompetenz und einen korrekten Umgang mit sozialen Netzwerken nicht nur lehren, sondern auch selbst erlernen müssen. Hierzu gibt es im Netz verschiedenste Materialien und Anlaufstellen:
- Klicksafe.de: Klicksafe.de, die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz, bietet medienpädagogische Materialien für Eltern, Jugendliche und pädagogische Fachkräfte. Außerdem hält das Portal Hintergrundinfos, Materialien und eine ausführliche Linksammlung bereit. Vor allem das klicksafe-Lehrerhandbuch liefert sinnvolle Hilfestellungen und praxisbezogene Tipps für den Unterricht, basierend auf dem Konzept und den Erfahrungen der klicksafe-Lehrerfortbildungen.
- Deutscher Bildungsserver: Linksammlung Medienkompetenz: Die auf dem Deutschen Bildungsserver zusammengestellten Hinweise sind insbesondere für die schulische Medienbildung von Bedeutung. Sie zielen darauf ab, die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrkräften zu fördern. Neben verschiedenen Materialien sind auch Anlaufstellen der einzelnen Bundesländer verlinkt.
- Social-Media-Empfehlungen und -Guidelines für Schulleitungen und Lehrkräfte: Auf diesem Blog gibt Philippe Wampfler, Lehrer und Betreiber der Seite schulesocialmedia.com, Empfehlungen und Guidelines für Schulleitungen und Lehrkräfte, die helfen, sich im Dickicht der sozialen Medien zu orientieren. Zudem liefert er praktische Tipps für Schulen und Lehrkräfte und bietet Vorträge, Beratungen und Schulungen zu diesem Thema an.
- Leitfaden Social Media: Dieser kostenlos im Netz downloadbare Leitfaden (Stand: 2013) entstand in Zusammenarbeit deutscher, österreichischer und Schweizer Lehrerverbände. Neben einer ausführlichen Erläuterung der Funktionsweise von Facebook enthält er auch Hinweise zum Umgang mit Themen wie Cybermobbing und Datenschutz.
Sicherheit im Internet: Kompetenzen fördern, statt Kontrollen fordern
Bereits zum zehnten Mal fand am 11. Februar 2014 der internationale „Safer Internet Day“ statt. Ziel des Aktionstages ist es, über die verantwortungsvolle Nutzung des World Wide Web zu informieren. Ein Großteil der zu diesem Anlass stattfindenden Aktionen wendet sich vor allem an Kinder und Jugendliche. Veranstalter des Safer Internet Day ist wie jedes Jahr die der EU angegliederte Initiative klicksafe.de. Das diesjährige Schwerpunktthema des Internet-Aktionstages beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Gefahren der mobilen Internet-Nutzung.
Wie verändert das mobile Internet unser Leben?
Ob im familiären Umfeld, im Freundeskreis oder in der Schule: Die Nutzung von Smartphones, Tablets und anderen mobilen Endgeräten ist für die meisten Schülerinnen und Schüler in Deutschland zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Die Folge: Noch viel mehr als beim stationären Rechner zu Hause können sich die Jugendlichen mithilfe von mobilen Geräten einer „Kontrolle“ durch Erziehungsberechtigte entziehen. So sind laut der Studie „Jugend, Information, (Multi-) Media“, genannt JIM-Studie, 12- bis 19-Jährige heute im Schnitt fast drei Stunden täglich online. Dies entspricht einem Anstieg von nahezu 37 % im Vergleich zum Vorjahreswert. Doch so wuchtig diese Zahlen auch daherkommen: Sie sollten, so die Haltung von klicksafe.de, Erziehungsberechtigte und Pädagogen nicht zum mahnenden Zeigefinger, sondern zu Aufklärung, Schulung und kritischem Umgang anhalten. Denn ob Eltern oder Schule dies gutheißen oder nicht: Das Internet hat das kommunikative Verhalten Jugendlicher von Grund auf verändert. Statt es zu verdammen, zu limitieren oder den Zugang zu einzelnen Seiten stark einzuschränken ist es sinnvoller, die Kompetenzen von Jugendlichen für einen verantwortungsvollen Umgang zu stärken. Denn nur auf diese Weise bleiben bzw. werden diese auch fit für noch ausstehende – und bisher noch nicht absehbare – Entwicklungen in Sachen Online-Medien. Zum Einstieg in das Thema mobile Internet-Nutzung empfiehlt sich beispielsweise die Broschüre „Smart mobil?!“, herausgegeben von klicksafe.de.
Stichwort Medienkompetenzerziehung
Doch gerade in Zeiten von Überwachung und Spähaffären ist es für viele Eltern und Lehrkräfte schwierig, einen adäquaten Umgang mit der freien Online-Aktivität ihrer Sprösslinge zu finden. Aus diesem Grund hält die Initiative klicksafe.de ein ganzes Paket an Informationsmaterialien zum Thema mobile Internet-Nutzung bereit. Und mehr noch: Sie ermutigt gerade auch Pädagogen dazu, Online-Medien verstärkt in den Unterricht einzubinden.
Als eine der wichtigsten Verhaltensmaximen sehen die Experten von klicksafe.de hierbei allein schon das Thematisieren der Smartphone-Nutzung im Unterricht. Auf diese Weise signalisieren Lehrkräfte ihr Interesse an der Lebenswelt der Jugendlichen und haben die Möglichkeit, in diese hineinzuhorchen. Ist eine Lehrkraft in Sachen mobiles Internet nicht ganz auf dem Laufenden, kann sie sich hier zudem über den Stand der Dinge informieren und herausfinden, an welchen Stellen noch persönlicher Informationsbedarf besteht.
Doch auch die aktive Nutzung im Unterricht ist denkbar. Je nach Altersklasse und Schulform sind Lerneinheiten möglich, in denen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise unterrichtsbezogene Recherchen mit dem Smartphone durchführen, fotografische oder filmische Dokumentationen erstellen oder sich mit der Sicherheit ihres Online-Verhaltens auseinandersetzen. Anhand derlei Unterrichtseinheiten können Lehrkräfte dann unmittelbar und sehr praxisorientiert elementare Regeln im Umgang mit Online-Medien veranschaulichen.