Archiv für Mai 2014
Besoldungstabellen für verbeamtete Lehrkräfte 2014
Lehrkräfte an Schulen in freier Trägerschaft werden in der Regel in Anlehnung an die Entgelttabellen des Öffentlichen Dienstes bezahlt (vgl. Verdienstmöglichkeiten und Tarifverträge für Lehrkräfte an Schulen in freier Trägerschaft). In manchen Fällen (bspw. bei Funktionsstellen, beim Ausscheiden oder der Beurlaubung vom Beamtenstatus) lohnt es sich, bei Gehaltsverhandlungen mit der Schule bzw. dem Träger auch die Einordnung in die jeweilige Besoldungstabelle für verbeamtete Lehrkräfte zu kennen. Über die unterschiedlich ausfallenden Zulagen, Zuschläge und Prämien für verbeamtete Lehrkräfte informiert das Bundesbesoldungsgesetz (BBesG).
Einordnung von Lehrkräften in Besoldungsgruppen
Im staatlichen Schuldienst erfolgt die Besoldung der Lehrkräfte in der Regel nach verschiedenen Landesbesoldungsordnungen für Beamte. Damit fällt die Besoldung verbeamteter Lehrkräfte in die Hoheit der Länder. Auch wenn jedes Bundesland eigene, von den unten aufgeführten Besoldungsgrundsätzen abweichende Regelungen hat, lassen sich Lehrkräfte allgemein in folgende Besoldungsgruppen einordnen:
A 9/A10: Fachlehrer für technische Fächer an beruflichen Schulen, je nach Vorbildung (Handwerks- oder Industriemeister oder Fachhochschulstudium)
A 12:
– Lehrer an Grundschulen mit einem Studium von mindestens sechs Semestern Dauer (ohne Beförderungsmöglichkeit)
– Lehrer an Hauptschulen, Förderschulen, Realschulen sowie vergleichbare Lehrer für die Sekundarstufe I und einem Studium von mindestens sechs Semestern Dauer je nach Schulform und Lehrbefähigung (in manchen Bundesländern mit einer Beförderungsmöglichkeit in die Besoldungsgruppe A 13 oder direkt in der Besoldungsgruppe A 13 [vor allem Realschule und Förderschule])
A 13: Lehrer mit der Befähigung für das höhere Lehramt an Gymnasien, Beruflichen Schulen, und teilweise auch an Gesamtschulen, sowie andere Lehrer mit der Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II (Studiendauer: mindestens acht Semester) (mit allgemeiner Zulage)
A 14: Oberstudienrat
A 15: Studiendirektor
A 16:
– Schulleiter an Gymnasien (Oberstudiendirektor)
– Schulleiter an Gesamtschulen (Leitender Gesamtschuldirektor)
Einstufung von Schulleitern
Schulleiter und ihre Stellvertreter an Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen erhalten je nach Schulgröße Zulagen oder werden in die für sie nächsthöhere Besoldungsgruppe eingestuft. Außerdem haben sie eine reduzierte Stundenverpflichtung.
A12 | Lehrer in der Primarstufe oder Sekundarstufe I (an Grund- und Hauptschulen, Realschulen, Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen, Gesamtschulen und Gymnasien) ( = gehobener Dienst) |
A12Z | Konrektor an einer Grundschule oder kleinen Hauptschule |
A13 | Realschullehrer, Sonderschullehrer oder Lehrer an der Sek. I im 1. Beförderungsamt Rektor an einer Grundschule oder Konrektor an einer Hauptschule |
A13Z | Lehrer in der Sekundarstufe II ( an Gymnasien, Gesamtschulen oder Berufskollegs), StudienratKonrektor an einer größeren Hauptschule oder Rektor an einer kleinen Hauptschule |
A14 | Rektor an einer großen Grund- oder Hauptschule, Konrektor an einer Realschule oder Sonderschule, Oberstudienrat, Abteilungsleiter an einer Gesamtschule |
A14Z | Funktionsstelle mit Zulage |
A15 | Rektor an einer Realschule oder Sonderschule, Studiendirektor |
A15Z | stellv. Schulleiter an Gymnasien, Berufskollegs oder Gesamtschulen |
A16 | Oberstudiendirektor, Schulleiter an Gymnasien, Berufskollegs oder Gesamtschulen |
(Z = div. Zulagen gem. Besoldungstabellen der Länder)
Besoldungstabellen für verbeamtete Lehrkräfte 2014
Beamtenbesoldung Baden-Württemberg 2014a
€ | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
A 5 | 1933.15 | 2000.66 | 2053.13 | 2105.56 | 2158.04 | 2210.48 | 2262.96 | 2315.42 | 2367.88 | 2420.34 | ||
A 6 | 1977.47 | 2035.07 | 2092.67 | 2150.27 | 2207.85 | 2265.45 | 2323.07 | 2380.66 | 2438.24 | 2495.82 | ||
A 7 | 2061.65 | 2113.43 | 2185.92 | 2258.40 | 2330.85 | 2403.32 | 2475.84 | 2527.56 | 2579.34 | 2631.12 | ||
A 8 | 2186.99 | 2248.90 | 2341.78 | 2434.65 | 2527.51 | 2620.44 | 2682.35 | 2744.26 | 2806.20 | 2868.09 | ||
A 9 | 2326.01 | 2386.96 | 2486.07 | 2585.19 | 2684.32 | 2783.44 | 2851.59 | 2919.75 | 2987.88 | 3056.05 | ||
A 10 | 2501.52 | 2586.19 | 2713.18 | 2840.19 | 2967.20 | 3094.23 | 3178.89 | 3263.55 | 3348.21 | 3432.87 | ||
A 11 | 2874.20 | 3004.35 | 3134.48 | 3264.61 | 3394.75 | 3481.52 | 3568.25 | 3655.04 | 3741.82 | 3828.56 | ||
A 12 | 3241.62 | 3396.74 | 3551.91 | 3707.05 | 3810.49 | 3913.91 | 4017.36 | 4120.80 | 4224.24 | |||
A 13 | 3801.43 | 3968.96 | 4136.50 | 4248.19 | 4359.88 | 4471.59 | 4583.31 | 4694.99 | ||||
A 14 | 4039.69 | 4256.94 | 4474.20 | 4619.04 | 4763.89 | 4908.72 | 5053.57 | 5198.42 | ||||
A 15 | 4675.14 | 4913.99 | 5105.10 | 5296.18 | 5487.29 | 5678.38 | 5869.49 | |||||
A 16 | 5157.10 | 5433.35 | 5654.39 | 5875.42 | 6096.41 | 6317.43 | 6538.43 |
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bw?id=beamte-bawue-2014&matrix=1,
gültig 01.01.2014-30.6.2014
Beamtenbesoldung Bayern 2014 nach BayBVAnpG 2013/2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/by?id=beamte-bayern-2014&matrix=1,
gültig ab 01.01.2014
Beamtenbesoldung Berlin 2014 nach BerlBVAnpG 2012/2013
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/be?id=beamte-berlin-2013&matrix=1,
gültig 01.08.2013-31.07.2014
Beamtenbesoldung Brandenburg 2014b
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/br?id=beamte-brandenburg-2014i&matrix=1,
gültig 01.07.2014-31.12.2014
Beamtenbesoldung Bremen 2014 nach BremBBVAnpG 2013/2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/sl?id=beamte-bremen-2014&matrix=1,
gültig ab 01.07.2014
Besoldungstabelle Hamburg 2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/hh?id=beamte-hamburg-2014&matrix=1,
gültig 01.01.2014-31.12.2014
Beamtenbesoldung Hessen 2014b nach HBVAnpG 2014 (2. DRModG)
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/he?id=beamte-hessen-2014i&matrix=1,
gültig ab 01.04.2014
Beamtenbesoldung Mecklenburg-Vorpommern 2014 nach BesVAnpG
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/mv?id=beamte-mv-2014&matrix=1,
gültig 01.01.2014-31.12.2014
Beamtenbesoldung Niedersachsen 2014 nach NBVAnpG 2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/ni?id=beamte-nds-2014&matrix=1,
gültig ab 01.06.2014
Beamtenbesoldung Nordrhein-Westfalen 2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2014&matrix=1,
gültig 01.01.2014-31.12.2014
Beamtenbesoldung Rheinland-Pfalz 2014 nach DienstRÄndG RP 2011
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/rp?id=beamte-rlp-2014&matrix=1,
gültig 01.01.2014-31.12.2014
Beamtenbesoldung Saarland 2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/sl?id=beamte-saar-2014&matrix=1,
gültig ab 01.09.2014, bis A9 bereits ab 01.05.2014, bis A13 bereits ab 01.07.2014
Beamtenbesoldung Sachsen 2014 nach Sächs. Dienstrechtsneuordnungsgesetz ENTWURF
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/sn?id=beamte-sachsen-2014&matrix=1,
gültig ab 01.04.2014
Beamtenbesoldung Sachsen-Anhalt 2014 LBVAnpG 2013/2014 (Entwurf)
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/st?id=beamte-st-2014&matrix=1,
gültig ab 01.07.2014
Beamte Schleswig-Holstein 2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/sh?id=beamte-sh-2014&matrix=1,
gültig ab 01.10.2014
Beamtenbesoldung Thüringen 2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/th?id=beamte-thueringen-2014&matrix=1,
gültig ab 01.08.2014
Weitere Links:
Auf der Seite http://oeffentlicher-dienst.info befindet sich ein aktuelles, gut besuchtes Forum, verschiedene Gehaltsrechner und eine gute Linksammlung. Unter http://forum.oeffentlicher-dienst.info/ können bereits gestellte Fragen durchstöbert oder neue Fragen im Forum gestellt werden. Die Linksammlung kann unter http://oeffentlicher-dienst.info/links/ erreicht werden. Die Informationen in diesem Artikel stammen, wenn nicht gesondert ausgewiesen, von dieser Quelle.
Verdienstmöglichkeiten und Tarifverträge für Lehrkräfte an Schulen in freier Trägerschaft (Stand: II/2014)
Sollten Lehrkräfte an Schulen in freier Trägerschaft nicht von ihrem Beamtenverhältnis beurlaubt sein, werden sie in der Regel nach den Entgelttabellen des Öffentlichen Dienstes bezahlt. Grundsätzlich gilt: Das Gehalt von Lehrkräften an Schulen in freier Trägerschaft muss mindestens 75 % des vergleichbaren Gehalts nach dem jeweiligen TV-L betragen.
Gehalt als Lehrer – das gilt es zu beachten
Für mögliche Gehaltsverhandlungen sollten sich interessierte Lehrkräfte über die Faktoren informieren, die ihr Gehalt näher bestimmen: Dazu gehört der zuständige Tarifvertrag (TV), die Entgeltgruppe und die Stufenzuordnung innerhalb dieser Entgeltgruppe.
Tarifverträge
Für Lehrkräfte kommen zunächst fünf verschiedene Tarifverträge infrage:
- TV-L „Lehrer“
- TV-L Berlin
- TV-H Hessen
- TV-L allgemein a) Tarifgebiet West b) Tarifgebiet Ost
- Spezialfall: kommunal beschäftigte Lehrer nach TVÖD
Leistungsfremde Faktoren wie Familienstand, Anzahl der Kinder oder Lebensalter bleiben unberücksichtigt – lediglich Jahressonderzahlungen sind möglich.
Entgeltgruppen
1. Lehrkräfte mit Lehramtsbefähigung (1. + 2. STX / „Erfüller“) | |
Entgeltgruppe | Befähigung für das Lehramt |
11 | an Grund-, Haupt- und Realschulen und den entspr. Jahrgangsstufen der Gesamtschulen |
13 | für Sonderpädagogik |
13+Zulage/13*/13SR | an Gymnasien und Gesamtschulen (in der Tätigkeit von Studienräten) |
13+Zulage | an Berufskollegs, Berufsschulen u. Ä. |
2. Sogenannte „Nicht-Erfüller“ (nur 1. STX / Universitätsabschluss mit einer Regelstudienzeit von mind. 8 Semestern zu best. Unterrichtsfächern/Fachrichtungen; Seiten-/Quereinsteiger) | |
11 | an Grund-, Haupt- und Realschulen und den entspr. Jahrgangsstufen der Gesamtschulen |
13 (ohne Zulage) | an Gymnasien und Gesamtschulen (in der Tätigkeit von Studienräten) |
13 (ohne Zulage) | an Berufskollegs, Berufsschulen u. Ä. |
Rechtlicher Hinweis: Jede Eingruppierung ist vorläufig und begründet keinen Vertrauensschutz und keinen Besitzstand.
Definition Erfüller/Nicht-Erfüller: Angestellte, die die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen für eine Übernahme in das Beamtenverhältnis erfüllen, nennt man „Erfüller“. Darunter fallen auch Lehrkräfte mit DDR-Lehrbefähigung. Diejenigen, die sie nicht erfüllen (z.B. Seiteneinsteiger oder Kollegen mit anderen Universitätsabschlüssen), nennt man „Nicht-Erfüller“. Zu ihnen zählen auch diejenigen Lehrkräfte, für die im jeweiligen Landesrecht keine Lehrämter vorgesehen sind.
Stufenzuordnung
Die Entgeltgruppen sind in Stufen unterteilt. Grundsätzlich erfolgt die Zuordnung in Stufe 1, sofern keine beruflichen Vorerfahrungen vorliegen. Zeiten einer „einschlägigen Berufserfahrung“ sind bei der Stufenzuordnung zu berücksichtigen (§ 16 Abs. 2 Satz 2 und 3 TV-L). Dabei muss es sich um berufliche Erfahrungen in der übertragenen oder einer auf die Aufgabe bezogenen entsprechenden Tätigkeit handeln. Sie liegen vor, wenn die frühere Tätigkeit im Wesentlichen unverändert fortgesetzt wird.
Darüber hinaus bietet der TV-L die Möglichkeit, im Rahmen des Ermessens „förderliche Zeiten“ bei der Stufenzuordnung zu berücksichtigen (§ 16 Abs. 2 Satz 4) bzw. eine Vorweggewährung von Stufen (§ 16 Abs. 5) vorzunehmen. Für alle neu einzustellenden Lehrkräfte wird durch Erlassregelungen der Ministerien die Anrechnung förderlicher Zeiten unterschiedlich ermöglicht.
Als förderliche Zeit wird jede nachgewiesene berufliche Vorerfahrung, die bei großzügiger Auslegung für den angestrebten Lehrerberuf dienlich ist, berücksichtigt. Maximal ist eine Zuordnung in die Stufe 4 der jeweiligen Entgeltgruppe möglich, die bei einer berücksichtigungsfähigen Zeit von in der Regel sechs Jahren erreicht wird.
Die Verweildauer in den sechs Entgeltgruppen richtet sich immer nach den Berufsjahren:
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 |
Einstiegsstufe | Nach 1 Jahr in Stufe 1 | Nach 2 Jahren in Stufe 2 | Nach 3 Jahren in Stufe 3 | Nach 4 Jahren in Stufe 4 | Nach 5 Jahren in Stufe 5 |
ab Einstellung | nach 1 Jahr | nach 3 Jahren | nach 6 Jahren | nach 10 Jahren |
Jahressonderzahlungen
Zusätzlich zum monatlichen Entgelt haben Tarifbeschäftigte, die am 1. Dezember in einem Arbeitsverhältnis stehen, Anspruch auf eine Jahressonderzahlung (§ 20 TV-L). Sie beträgt für Beschäftigte in den Entgeltgruppen
- E 9 bis E 11 80 v.H.
- E 12 bis E 13 50 v.H.
- E 14 bis E 15 35 v.H.
des monatlichen Entgelts, das jeweils in den Kalendermonaten Juli, August und September durchschnittlich gezahlt wird.
Entgelttabellen für Lehrkräfte
€ | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
E 15Ü | 5076.52 | 5634.77 | 6164.55 | 6512.05 | 6597.50 | |
E 15 | 4034.04 | 4472.68 | 4637.88 | 5224.63 | 5668.97 | |
E 14 | 3652.39 | 4051.13 | 4284.69 | 4637.88 | 5179.05 | |
E13Ü | 3737.83 | 3937.21 | 4284.69 | 4637.88 | 5179.05 | |
E 13SR | 3367.56 | 3737.83 | 3937.21 | 4324.57 | 4860.04 | |
E 13 | 3345.96 | 3716.23 | 3915.61 | 4302.97 | 4838.44 | |
E 12 | 2998.46 | 3328.86 | 3795.97 | 4206.13 | 4735.90 | |
E 11 | 2895.92 | 3209.24 | 3442.79 | 3795.97 | 4308.67 | |
E 10 | 2787.69 | 3095.30 | 3328.86 | 3562.42 | 4006.76 | |
E 9 | 2462.97 | 2730.71 | 2867.44 | 3243.41 | 3539.64 | |
E 8 | 2305.87 | 2556.53 | 2670.45 | 2778.69 | 2898.32 | 2972.38 |
E 6 | 2117.89 | 2345.75 | 2459.68 | 2573.62 | 2647.67 | 2727.41 |
Gültigkeit der Tabelle: 01.01.2014 – 31.12.2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/lehrer?id=tv-l-lehrer-2014&matrix=1
Hinweise: Im Tarifgebiet Ost besteht weiterhin eine reduzierte Jahressonderzahlung, für Lehrer in Berlin existiert eine gesonderte Entgelttabelle. Die Entgeltstufen entsprechen den im allgemeinen Teil des TV-L beschriebenen Stufen. Für Lehrkräfte, für welche die Voraussetzungen zur Ernennung zum Studienrat erfüllt sind (E13SR) oder die nach E14 oder E15 eingruppiert sind, gelten die Tabellenwerte der allgemeinen Entgelttabelle.
€ | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
E 15Ü | 4974.99 | 5522.07 | 6041.26 | 6381.81 | 6465.55 | |
E 15 | 3953.36 | 4383.23 | 4545.12 | 5120.14 | 5555.59 | |
E 14 | 3579.34 | 3970.11 | 4199.00 | 4545.12 | 5075.47 | |
E 13SR | 3300.21 | 3663.07 | 3858.47 | 4238.08 | 4762.84 | |
E 13 | 3279.04 | 3641.90 | 3837.30 | 4216.91 | 4741.67 | |
E 12 | 2938.49 | 3262.28 | 3720.05 | 4122.01 | 4641.18 | |
E 11 | 2838.00 | 3145.05 | 3373.93 | 3720.05 | 4222.49 | |
E 10 | 2731.93 | 3033.39 | 3262.28 | 3491.17 | 3926.62 | |
E 9 | 2413.71 | 2676.09 | 2810.09 | 3178.54 | 3468.85 | |
E 8 | 2259.75 | 2505.40 | 2617.04 | 2723.11 | 2840.35 | 2912.93 |
E 6 | 2075.53 | 2298.83 | 2410.48 | 2522.14 | 2594.71 | 2672.86 |
E 5 | 1986.20 | 2198.34 | 2310.00 | 2416.06 | 2499.81 | 2555.63 |
Gültigkeit der Tabelle: ab 01.01.2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/berlin/lehrer?id=tv-l-berlin-lehrer-2014&matrix=1
Hinweise: Die Entgeltstufen entsprechen den im allgemeinen Teil des TV-L beschriebenen Stufen. Für Lehrkräfte, für welche die Voraussetzungen zur Ernennung zum Studienrat erfüllt sind (E13SR) oder die nach E14 oder E15 eingruppiert sind, gelten die Tabellenwerte allgemeine Entgelttabelle.
€ | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
E 1 | 1565.85 | 1594.53 | 1628.94 | 1663.36 | 1749.39 | |
E 2 | 1760.85 | 1950.14 | 2007.50 | 2064.85 | 2196.77 | 2334.43 |
E 2Ü | 1823.96 | 2018.96 | 2093.53 | 2185.31 | 2248.41 | 2300.02 |
E 3 | 1909.99 | 2116.48 | 2173.84 | 2265.61 | 2340.17 | 2403.27 |
E 4 | 1938.67 | 2150.89 | 2294.29 | 2374.60 | 2454.88 | 2506.50 |
E 5 | 2041.91 | 2259.87 | 2374.60 | 2483.56 | 2569.60 | 2626.94 |
E 6 | 2133.68 | 2363.12 | 2477.83 | 2592.54 | 2667.12 | 2747.40 |
E 7 | 2173.84 | 2409.00 | 2563.86 | 2678.58 | 2770.35 | 2850.64 |
E 8 | 2322.96 | 2575.34 | 2690.04 | 2799.03 | 2919.48 | 2994.05 |
E 9 | 2483.56 | 2753.14 | 2890.80 | 3269.36 | 3567.62 | |
E 10 | 2810.50 | 3120.23 | 3355.38 | 3590.56 | 4037.95 | |
E 11 | 2919.48 | 3234.94 | 3470.11 | 3825.71 | 4341.93 | |
E 12 | 3022.72 | 3355.38 | 3825.71 | 4238.69 | 4772.11 | |
E 13 | 3372.60 | 3745.43 | 3946.18 | 4336.20 | 4875.35 | |
E 13Ü | 3745.43 | 3946.18 | 4296.05 | 5196.56 | ||
E 14 | 3659.39 | 4060.89 | 4296.05 | 4651.66 | 5196.56 | |
E 15 | 4043.68 | 4485.33 | 4651.66 | 5242.44 | 5689.83 | |
E 15Ü | 5093.32 | 5655.40 | 6188.83 | 6538.71 | 6624.75 |
Gültigkeit der Tabelle: 01.04.2014 – 31.12.2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-h?id=tv-h-2014&matrix=1
Allgemeiner TV-L (Tarifgebiet West)
€ | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
E 15Ü | 5076.52 | 5634.77 | 6164.55 | 6512.05 | 6597.50 | |
E 15 | 4034.04 | 4472.68 | 4637.88 | 5224.63 | 5668.97 | |
E 14 | 3652.39 | 4051.13 | 4284.69 | 4637.88 | 5179.05 | |
E 13Ü | 3737.83 | 3937.21 | 4284.69 | 4637.88 | 5179.05 | |
E 13 | 3367.56 | 3737.83 | 3937.21 | 4324.57 | 4860.04 | |
E 12 | 3020.06 | 3350.46 | 3817.57 | 4227.73 | 4757.50 | |
E 11 | 2917.52 | 3230.84 | 3464.39 | 3817.57 | 4330.27 | |
E 10 | 2809.29 | 3116.90 | 3350.46 | 3584.02 | 4028.36 | |
E 9 | 2484.57 | 2752.31 | 2889.04 | 3265.01 | 3561.24 | |
E 8 | 2325.07 | 2575.73 | 2689.65 | 2797.89 | 2917.52 | 2991.58 |
E 7 | 2176.96 | 2410.52 | 2564.33 | 2678.26 | 2769.42 | 2849.15 |
E 6 | 2137.09 | 2364.95 | 2478.88 | 2592.82 | 2666.87 | 2746.61 |
E 5 | 2045.94 | 2262.41 | 2376.35 | 2484.57 | 2570.03 | 2626.99 |
E 4 | 1943.40 | 2154.19 | 2296.59 | 2376.35 | 2456.10 | 2507.36 |
E 3 | 1914.92 | 2120.00 | 2176.96 | 2268.11 | 2342.16 | 2404.82 |
E 2Ü | 1829.47 | 2023.15 | 2097.22 | 2188.37 | 2251.03 | 2302.28 |
E 2 | 1766.81 | 1954.79 | 2011.77 | 2068.73 | 2199.75 | 2336.47 |
E 1 | 1573.13 | 1601.60 | 1635.78 | 1669.97 | 1755.42 |
Gültigkeit der Tabelle: 01.01.2014 – 31.12.2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l-2014&matrix=1
€ | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
E 15Ü | 5076.52 | 5634.77 | 6164.55 | 6512.05 | 6597.50 | |
E 15 | 4034.04 | 4472.68 | 4637.88 | 5224.63 | 5668.97 | |
E 14 | 3652.39 | 4051.13 | 4284.69 | 4637.88 | 5179.05 | |
E 13Ü | 3737.83 | 3937.21 | 4284.69 | 4637.88 | 5179.05 | |
E 13 | 3367.56 | 3737.83 | 3937.21 | 4324.57 | 4860.04 | |
E 12 | 3020.06 | 3350.46 | 3817.57 | 4227.73 | 4757.50 | |
E 11 | 2917.52 | 3230.84 | 3464.39 | 3817.57 | 4330.27 | |
E 10 | 2809.29 | 3116.90 | 3350.46 | 3584.02 | 4028.36 | |
E 9 | 2484.57 | 2752.31 | 2889.04 | 3265.01 | 3561.24 | |
E 8 | 2325.07 | 2575.73 | 2689.65 | 2797.89 | 2917.52 | 2991.58 |
E 7 | 2176.96 | 2410.52 | 2564.33 | 2678.26 | 2769.42 | 2849.15 |
E 6 | 2137.09 | 2364.95 | 2478.88 | 2592.82 | 2666.87 | 2746.61 |
E 5 | 2045.94 | 2262.41 | 2376.35 | 2484.57 | 2570.03 | 2626.99 |
E 4 | 1943.40 | 2154.19 | 2296.59 | 2376.35 | 2456.10 | 2507.36 |
E 3 | 1914.92 | 2120.00 | 2176.96 | 2268.11 | 2342.16 | 2404.82 |
E 2Ü | 1829.47 | 2023.15 | 2097.22 | 2188.37 | 2251.03 | 2302.28 |
E 2 | 1766.81 | 1954.79 | 2011.77 | 2068.73 | 2199.75 | 2336.47 |
E 1 | 1573.13 | 1601.60 | 1635.78 | 1669.97 | 1755.42 |
Gültigkeit der Tabelle: 01.01.2014 – 31.12.2014
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/ost?id=tv-l-ost-2014
Weiterführende Informationen
Auf dem Portal http://oeffentlicher-dienst.info befinden sich neben umfangreichen Informationen zum Thema Gehälter auch ein Forum und eine ergiebige Linksammlung. Außerdem sind hier auch die verschiedenen Gehaltsrechner zu finden:
Inklusion in Deutschland: Warten auf die Analyse
Mit der 2008 in Kraft getretenen Behindertenrechtskonvention (BRK) der Vereinten Nationen verpflichteten sich 138 Länder, darunter auch die EU-Staaten, die Lebenssituation von behinderten Menschen zugunsten einer selbstverständlichen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dazu gehört unter anderem die Implementierung von inklusiver Bildung, gekennzeichnet vor allem durch die gemeinsame Beschulung von behinderten und nicht behinderten Kindern.
Fragenkatalog beschlossen
Doch die Praxis zeigt: Die Umsetzung gestaltet sich schwierig – und ist vor allem langwierig. Regelmäßige Überprüfungen durch Gremien der Vereinten Nationen, sogenannte Staatenprüfungen, überwachen daher die in der BRK geforderten Prozesse und fordern von den Regierungen der einzelnen Länder regelmäßige Zwischenbilanzen. Nachdem 2013 Österreich unter die Lupe genommen wurde, steht für September 2014 die Staatenprüfung Deutschlands an, für die aktuell der Fragenkatalog beschlossen wurde. In diesem nimmt die Begutachtung der im Bildungsbereich umgesetzten Maßnahmen eine zentrale Stellung ein. Allen voran wird die Bundesregierung aufgefordert werden, Zahlen zu nennen, die die tatsächliche Inklusionsrate zwischen 2008 und 2014 offenlegen.
„Im Bildungsbereich ein Entwicklungsland“
Nach Überzeugung der Juristin Prof. Dr. Theresia Degener, Mitglied des VN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, liefern die österreichischen Ergebnisse bereits einen „Vorgeschmack“ auf die Resultate, mit denen bei der Überprüfung Deutschlands gerechnet wird. Denn zwischen Deutschland und Österreich gibt es in punkto Bildungssystem mehrere Parallelen. So verfügen beispielsweise beide Länder über selektive Schulsysteme samt stark ausgebauten Sonderschulnetzen. Diese Zweiteilung in allgemeinbildende Schulen und solche mit speziellen Förderungsangeboten festigt jedoch segregierende Tendenzen, statt sie aufzuheben. Denn, so klärt Theresia Degener in einem Interview mit dem Deutschlandfunk auf, während andere europäische Länder eine Inklusionsquote behinderter Schülerinnen und Schülern in Regelschulen von über 80 % haben, liegt dieser Wert in Deutschland bei mageren 16 – 20 %. Degener: „Im Bildungsbereich ist Deutschland ein Entwicklungsland“.
Digitales Lehren und Lernen: „Quo vadis, Schulbuch?“
Online-Medien, E-Books, Apps, Wikis und andere digitale Lösungen halten immer mehr Einzug in den Schüler- und Lehrer-Alltag. Doch können sie gedruckte Schulbücher eines Tages ersetzen? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile gedruckter und digitaler Medien? Welche elektronischen Angebote sind beispielsweise für die Unterrichtsvorbereitung hilfreich? Und welche Lösungen wären in Zukunft wünschenswert? Um diesen und verwandten Fragen nachzugehen, hat die Universität Augsburg 2013 im Rahmen des Forschungsprojektes „Bildungsmedien online“ eine bundesweite Umfrage unter rund 900 Lehrkräften durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Mehr als die Hälfte der befragten Lehrkräfte nutzt Online-Inhalte, um das in gedruckten Schulbüchern enthaltene Wissen um aktuelle Fakten, Zahlen, Grafiken, Abbildungen oder Videos zu ergänzen. Schulbücher sind zwar nach wie vor hoch anerkannt und werden gegenüber Online-Materialien als höherwertig angesehen. Doch dienen sie mittlerweile vielen Lehrkräften eher als ein roter Faden durch die Vorgaben des Lehrplans als ein Medium, das alle Unterrichtsinhalte abdeckt.
Bücher liefern „geprüfte Qualität“
Die Suche im Internet hat ihre Tücken: Eine Recherche nach für den Unterricht verwertbaren Online-Inhalten geschieht bislang zumeist nach dem Trial-and-Error-Prinzip. Anders gesagt: Von einer systematischen Nutzung kann noch keine Rede sein. Dies liegt zum einen daran, dass es eine schier unübersehbare Fülle an geeigneten Materialien gibt, die jedoch permanent neu entstehen – und wieder verschwinden können. Zudem existiert kein zentrales Portal, das fach- und jahrgangsübergreifend Materialien für Lehrkräfte bündelt. Auch ein Austausch der Pädagogen untereinander kann so nicht stattfinden.
Zwischen dem Endverbraucher-Wunsch nach aktuellen, den Unterricht bereichernden Materialien und der Realität in punkto Online-Lernmedien klafft somit eine große Lücke. Dies belegen auch die Bildungszahlen 2014, herausgegeben vom Verband Bildungsmedien: 2011 wünschten sich demnach 70 % der Deutschen die schnelle Einführung digitaler Schulbücher. Im Jahr 2013 jedoch hatten sich nur 0,06 % der Deutschen einen (kostenlosen und anonymen) Account zum Ausprobieren digitaler Schulbücher zugelegt.
Dies zeigt: Auch wenn Online-Bildungsmedien zahlreiche Vorteile haben, ist die Schwellenangst offenbar hoch. Ein Grund mag die Undurchschaubarkeit der Anbieter sein. Endverbraucher denken hier – verständlicherweise – noch in alten Kategorien: Lerninhalte die in Buchform erscheinen, haben einen langen Entstehungsprozess durchlaufen, denn sie sind mindestens durch Autoren- und Verlagsredaktionshände gegangen. Renommierte Verlagsnamen tun ihr Übriges, Büchern zu Seriosität und Glaubwürdigkeit zu verhelfen. Anders ist es jedoch bei online publizierten Inhalten. Hier gibt es nicht automatisch eine „Kontrollinstanz“ und in vielen Fällen auch keinen Verlag, der mit seinem Namen für die Qualität der Inhalte bürgt.
„Selbst ist der Lehrer“
Wie sehr sich viele Lehrkräfte an der zeitaufwendigen Suche nach Materialien im Internet stören, zeigt eine Initiative zweier Pädagogen in Berlin. Frustriert von der immer wieder notwendigen Suche nach aktuellen Materialien für den Biologieunterricht kamen sie auf die Idee, eine lehrplankonforme zentrale Plattform, ein „digitales Schulbuch“ für Unterrichtsmaterialien zu gründen. Nach dem Vorbild der Online-Enzyklopädie Wikipedia sollte es frei zugänglich, umsonst und für jeden nutzbar sein. Die beiden Lehrer sammelten also Materialien im Netz, schrieben einige Artikel selbst, vernetzten und machten auf ihr Projekt aufmerksam. Das Ergebnis war bahnbrechend: Als der „Schulbuch-O-Mat“ online ging, konnte er bereits in der ersten Woche über 1.300 Downloads verzeichnen. Auf die Frage, was der Nachteil von Schulbüchern im Vergleich zu digitalem Lehr- und Lernmaterial sei, antworten die beiden Pädagogen im ZEIT-Interview: „Da werden die alten Strukturen überhaupt nicht losgelassen, es ist der immer gleiche Saft, immer wieder aufgefrischt.“ Zudem seien die Herstellungskosten für Bücher hoch und ressourcenintensiv – bei einer relativ kurzen Halbwertszeit des gedruckten Buches. Der Schulbuch-O-Mat hingegen lebt von der Interaktion vieler Nutzer, die die Inhalte selbst auch editieren, ergänzen oder aktualisieren können.
Quo vadis?
Bleibt die Frage nach der Zukunft des Schulbuchs: Wie die Augsburger Studie zeigt, ist der Wunsch nach digitalen Medien und Inhalten ohne Zweifel vorhanden. Dennoch ist der Schritt zu einem rein digitalen Schulbuch bei einem Großteil der Lehrerschaft mit Schwellenängsten behaftet. Zum Teil ist dies sicher auch einer Hemmung vor technischen Innovationen geschuldet. Eine der diesbezüglich spannendsten Fragen der nächsten Jahre wird daher sein, ob es den renommierten Schulbuchverlagen gelingt, ihre gute Reputation dazu zu nutzen, auch bei Online-Inhalten zu überzeugen.
Lehrkräfte-Nachwuchs: Es geht um die Attraktivität eines Berufes
Es ist eines der kniffligsten Ergebnisse der internationalen Bildungsrankings und bestätigt einen Zusammenhang, der – darin sind sich Bildungsforscher einig – in Deutschland bislang zu wenig Beachtung fand: In all jenen Ländern, die in PISA & Co. Spitzenplätze belegen, genießt der Lehrerberuf höchstes Ansehen. In Deutschland hingegen ist seine Reputation in den letzten Jahrzehnten beträchtlich gesunken. Meldungen von Überforderung, Burnout und stressbedingten Krankheiten unter Lehrkräften tun ein Übriges. Dabei zeigen Analysen, zuletzt die viel beachtete Hattie-Studie, dass den Lehrkräften bei der Vermittlung von Wissen die entscheidende Rolle zukommt. Viel mehr noch als schulische Rahmenbedingungen zu ändern und das System durch ständige Reformen zu destabilisieren, sollte alle Energie darin investiert werden, gute angehende Lehrkräfte zu finden und auszubilden. Dieses Engagement setzt bereits in einem sehr frühen Stadium ein, nämlich bei der Zulassung potenzieller Kandidaten zum Lehramtsstudium.
Beratung statt Praxisschock
Wer kommt für den Lehrberuf in Frage? Welche Kriterien müssen geeignete Kandidaten erfüllen? Und wie können sie gefunden werden? Diese drei zentralen Fragen stellt die Studie „Strategisches Recruitment von zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern – sinnvoll und machbar?!“. Veröffentlicht wurde diese nun auf dem Portal www.monitor-lehrerbildung.de, einer Kooperation von Bertelsmann Stiftung, CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Deutsche Telekom Stiftung und Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Das Fazit in knappen Worten: Eine systematische Anwerbung, Beratung und Begleitung von geeigneten Kandidaten für den Lehramtsberuf ist in Deutschland bislang fast nicht existent, weder auf Universitäts- noch auf Länderebene. Dabei ist es wichtiger denn je, genügend angehende Lehrkräfte auszubilden. Denn der Bedarf an Nachwuchs ist hoch und die Überforderung vieler Junglehrer im Alltagseinsatz groß.
Eine elementare Voraussetzung, erfolgreich Kandidaten für einen Beruf anzuwerben, so ein weiteres Ergebnis der Studie, ist dessen Attraktivität. Dass der Lehrerberuf hierzulande nicht das beste Image hat, wird sich nicht ad hoc ändern lassen. Wohl aber die Wertschätzung, die Lehramtskandidaten entgegengebracht wird. Hierfür sollten Hochschulen Lehramts-Studierende willkommen heißen und ihnen ein klar strukturiertes Studienangebot mit zahlreichen Beratungsmöglichkeiten bieten. Darüber hinaus wäre auch innerhalb des Studiums eine gewisse Flexibilität wünschenswert. Beispielsweise sollte es Lehramts-Studierenden möglich sein, hinsichtlich der angestrebten Schulform zu wechseln, oder aber auch, falls sich eine entsprechende Entwicklung abzeichnet, sich für einen anderen Berufsweg zu entscheiden.
Die Realität an deutschen Hochschulen
Vier Maßnahmen hat die auf Monitor Lehrerbildung veröffentlichte Studie als wirksam für ein strategisches Recruiting von Lehrkräften identifiziert:
– Projekte/Programme zur Rekrutierung von Lehramtsstudierenden
– Beratungsgespräche als Zulassungsvoraussetzung
– verpflichtende Eignungspraktika
– Eignungstests als Zulassungsvoraussetzung
Die Befragung von insgesamt 65 lehrerbildenden Hochschulen in Deutschland ergab: Keine Bildungseinrichtung führt alle vier Maßnahmen durch. Nur 17 von 65 Hochschulen (26 %) praktizieren mindestens drei der vier genannten Maßnahmen. Lediglich die Hälfte der befragten Einrichtungen verlangt vor Studienbeginn einen obligatorischen Eignungstest und nur 3 % der Hochschulen sehen ein verpflichtendes Eignungspraktikum vor. Lehramtsspezifische Auswahlgespräche oder Assessment-Center hingegen sind bislang kaum zu finden.
Vorreiter in Sachen Studienbegleitung
Als eine der wenigen deutschen Unis lässt beispielsweise die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität interessierte Bewerber nicht „ohne Weiteres“ auf Lehramt studieren. Stattdessen bietet sie vor und während des Studiums wiederkehrende Beratungen und Überprüfungen an. Einige von ihnen sind obligatorisch. Jedem Lehramtsstudium ist zunächst ein Orientierungsmodul vorgeschaltet, das den angehenden Studierenden erste Infos zum Studium gibt. Im Anschluss empfiehlt die Uni, das Seminar „Lehrer werden – was kommt auf mich zu?“ zu belegen. Hier werden die persönlichen Beweggründe für die Studienwahl noch einmal unter die Lupe genommen. Im Laufe des Studiums können Studierende schließlich weitere Seminare zum Thema „Eignung für den Lehrerberuf“ sowie verschiedene Studien- und Eignungsberatungen in Anspruch nehmen. Zentraler Tenor hierbei: „Sind Sie sich im Klaren darüber, welche Belastungen und Anforderungen der Lehrerberuf mit sich bringt?“.
Was zählt?
Doch welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sind schlussendlich entscheidend für Erfolg in Sachen Lehramtsstudium? Müssen sich Schulabgänger, die sich für den Lehramtsberuf interessieren, vor harten Auswahlmaßnahmen fürchten? Und wie sehen die Kriterien aus? Manfred Prenzel, Dekan der Lehrerbildungsfakultät der Technischen Universität München drückt es im Interview mit dem didacta magazin so aus: „Grundsätzlich wollen wir jedem die Chance geben, sich im Studium zu erproben.“ Er räumt ein, dass nur in sehr seltenen Fällen Empfehlungen für eine andere Studien- und Berufswahl ausgesprochen werden. Vielmehr helfen die universitären Beratungsgespräche den Studierenden dabei, sich über die Arbeitsmodalitäten an Schulen klarzuwerden und den einen oder anderen Aspekt der Lehramts-Ausbildung zu vertiefen. Dies können kommunikative Fähigkeiten ebenso sein wie Zeitmanagement, ein selbstsicheres Auftreten oder Selbstmotivation. Auch an den immer wieder nötigen intensiven Blick in die Praxis, beispielsweise durch studienbegleitende Praktika, erinnern die Berater. Denn nur so lässt sich dauerhaft der Praxisschock vermeiden.