Archiv für August 2011

Was Schulfördervereine leisten

Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Schülerinnen und Schüler kennen dieses Problem: ein Schulfest oder eine Klassenfahrt ist zu organisieren. Der Tag der offenen Tür oder eine Veranstaltung zur Berufsorientierung steht an. Ideen und helfende Hände gibt es viele, nur fehlen die nötigen finanziellen Mittel und eine Infrastruktur zur Organisation der geplanten Veranstaltung. Glücklich können sich die Schulen schätzen, die einen Förderverein haben.

Schulfördervereine sind in der Regel ein Zusammenschluss von  Eltern, Lehrkräften, Freundinnen und Freunden, Ehemaligen und anderen Förderinnen und Förderern, wie Unternehmen, freiberuflich Tätigen und sonstigen engagierten Bürger/innen, die ergänzend zu den staatlichen Mitteln die Anliegen einer Schule unterstützen. In Deutschland existieren nach Schätzungen mehr als 20 000 Schulfördervereine mit über 2 Mio. Mitgliedern. Sie gewähren nicht nur finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Lernmitteln und Bildungs- und Betreuungsangeboten, sondern tragen durch die Organisation von Schulfesten, Unternehmenskontakten, Projekten, Klassenfahrten, Auslandskontakten und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Vereinen aktiv zum Leben ihrer zugehörigen Schule bei.

Verbandlich sind Schulfördervereine im Bundesverband der Schulfördervereine e.V. organisiert, der es zum Ziel hat, die Arbeit von Schulfördervereinen zu unterstützen und zu professionalisieren. Inzwischen haben sich auch einige Landesverbände gegründet. Der Landesverband Schulischer Fördervereine Berlin-Brandenburg e.V. (lsfb) beispielsweise berät und unterstützt bei der Gründung von Fördervereinen an Schule und Kita und fördert einzelne Projekte seiner Mitglieder.

Sollten Sie sich mit dem Gedanken tragen, einen Förderverein für Ihre bzw. die Schule Ihres Kindes zu gründen, können Sie sich beispielsweise auch auf den Seiten des Bildungsservers Berlin-Brandenburg über die Vorteile, die Arbeit eines Vereins und die finanziellen Rahmenbedingungen informieren.

Welche Erfahrung haben Sie mit Schulfördervereinen gemacht? Diskutieren Sie mit uns Vorteile und Schwierigkeiten von Schulfördervereinen!

Erzieher/innenmangel könnte dramatische Formen annehmen

Eine neue Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zur Kinderbetreuung in Deutschland hat ergeben, dass im Jahr 2013 knapp 25.000 ErzieherInnenstellen unbesetzt sein werden. Dieser zu erwartende Personalmangel gefährdet die vom 1. Juli 2013 geltende, gesetzliche Krippenplatz-Garantie, die vom 1. Juli 2013 an gilt. Neben Wissenschaftlern teilen die Besorgnis darüber vor allem Träger von Kindertagesstätten und Kommunen.

Schaut man auf die Bundesländer im einzelnen, ergibt sich ein starkes Gefälle von West nach Ost. Trauriger Spitzenreiter in Bezug auf den Fehlbedarf ist Niedersachsen. Einen Überschuss an Personal verzeichnen dagegen einige neue Bundesländer. Hier steht Brandenburg mit etwas mehr als 1.200 ErzieherInnen vorne.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verweist bei der Frage nach Verantwortlichkeiten auf die Länder. Diese wiederum sehen die Kommunen in der Pflicht, das Recht auf einen Krippenplatz zu garantieren. Zündende Ideen zur Verbesserung der Situation der Fachkräfte in Kitas und Horten sind nicht in Sicht. Erhöhung der Gehälter und Steigerung der Anreize für Sozialberufe wären nur erste Maßnahmen. Akut könnte die Erleichterung des Zugangs in den ErzieherInnenberuf für Seiteneinsteiger hilfreich sein. Auch das Werben um männliche Fachkräfte stellt eine lohnenswerte Maßnahme dar.

Der oftmals den Sparzwängen der Länder und Kommunen geschuldete Mangel an pädagogischen Fachkräften auf allen Ebenen lässt diese miteinander in Konkurrenz treten. Gäbe es hier bundeseinheitliche Regelungen und Verteilerschlüssel, würden sich Ausgaben verringern und sich Qualität von Bildung und Erziehung verbessern.

Mehr dazu finden Sie bei Uta Rasche „Erziehermangel bremst Ausbau der Krippenplätze“ (19.08.2011, FAZ.NET). Einen Bericht zum ErzieherInnenmangel in Berlin von Christiane Weißhoff gibt es auf den Seiten der GEW Berlin. Weitere Studien aus dem Bereich Forschung über Kinder, Jugendliche und Familien findet man auf den Seiten des DJI.

Bildungsmonitor 2011: Bildungssysteme der Bundesländer machen Fortschritte

Welches Bundesland hat eigentlich das leistungsfähigste Bildungssystem? Wo herrscht die größte Bildungsarmut? Welche Kinder sind besonders gut betreut und welches Bundesland bringt die besten Studierenden hervor? Antworten auf diese und andere Fragen gibt der jüngst veröffentlichte „Bildungsmonitor 2011“. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von über 100 Indikatoren, welche Fortschritte das Bildungssystem eines Bundeslandes auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Wirtschaftswachstum gemacht hat und wo es nach wie vor Änderungsbedarf gibt.
Die Zahlen stammen mehrheitlich aus dem Jahr 2009 und kommen von statistischen Einrichtungen wie beispielsweise den Statistischen Landesämtern.

Schaut man auf die Zahlen, lässt sich feststellen, dass sich alle Bundesländer gegenüber den Ergebnissen von 2004 deutlich verbessert haben.
Nichtsdestotrotz gibt es zwischen einzelnen Bundesländern nach wie vor große Unterschiede im Hinblick auf Betreuungsbedingungen, Infrastruktur, Internationalisierung, Schulqualität, Integration, Bildungsarmut und Forschungsorientierung. Spitzenreiter ist Sachsen mit einer sehr guten Förderinfrastruktur und vergleichsweise geringer an Bildungsarmut. Berlin hat die größten Probleme in den Bereichen Bildungsarmut, Integration und berufliche Bildung und bildet somit das Schlusslicht des Rankings.
Gleichwohl hat sich Berlin aber auch zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen in der Gesamtbetrachtung am stärksten verbessert, verschlechtert haben sich dagegen Bayern und Hamburg. All diese Ergebnisse lesen sich als Auftrag an die Politik, weiterhin konsequent in Bildung zu investieren.

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