Archiv für Juni 2011

Heftiger Protest gegen Sparpläne

Die rot-rote Landesregierung in Brandenburg will die Zuschüsse für die Privatschulen kürzen. Bisher erhielten sie nach Anerkennung 94 Prozent ihrer Personalkosten vom Staat ersetzt. Begründet werden diese Sparpläne damit, dass man die staatlichen Schulen stärken wolle. Wenn Schüler an Privatschulen abwandern, bleiben natürlich weniger für staatliche Schulen, die dann im Ernstfalle vielleicht sogar schließen müssten. Gerade in den dünnbesiedelten Regionen sei dies ein Problem. Mitunter schlösse eine staatliche Schule und kurz darauf eröffne an ihrer Stelle eine Privatschule. Wollten die Eltern, dass ihre Kinder weiterhin wohnortnah beschult werden, müssten sie nun Schulgeld zahlen.

Durch die Einsparpläne wiederum sehen sich die Eltern von Kindern an Privatschulen „bedrängt“. Sie fürchten, dass ihre Schulen das Schulgeld erhöhen müssen, um die Einnahmeverluste zu verkraften. Jetzt schon können Schulen in freier Trägerschaft oftmals ihre Lehrer nicht so bezahlen wie der öffentliche Dienst. So manch eine Schule hat daher mit einer hohen Fluktuation in ihrer Lehrerschaft zu kämpfen, denn die wollen für gleiche Arbeit auch gleichen Lohn bekommen. Verständlicherweise.

Im Land Brandenburg befinden sich derzeit 166 von 930 Schulen in freier Trägerschaft. Rund 25.000 der 272.000 Schüler lernen an einer Privatschule. 59 Grundschulen, 30 Oberschulen, 6 Gesamtschulen sowie 21 Gymnasien befinden sich in freier Trägerschaft.

Hessische Privatschulen wachsen

Nicht nur in Nordrhein-Westfalen ist der Anteil der Schüler an Privatschulen gestiegen (LehrCare berichete), auch in Hessen ist diese Entwicklung zu verzeichnen. Im ausgehenden Schuljahr 2010/11 haben so viele Schüler wie nie zuvor in diesem Bundesland an einer Schule in freier Trägerschaft gelernt. Insgesamt waren es etwa 43.000 Kinder und Jugendliche an den 140 privaten Schulen, das bedeutet gut 900 bzw. 2,1 Prozent mehr als im vorangegangenen Schuljahr.

An den öffentlichen Schulen ist wiederum auch in Hessen ein Rückgang zu verzeichnen gewesen. Um ca. 9000 Schüler oder 1,5 Prozent sank ihre Zahl. Insgesamt lernen im gegenwärtigen Schuljahr 2010/11 zirka 6,5 Prozent aller hessischen Schüler an einer Schule in freier Trägerschaft.

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